Auslandspolitik
Powell hat genug
02 May 2011
US-Außenminister Colin Powell will bei einer Wiederwahl von US-Präsident George W. Bush im Herbst nächsten Jahres offenbar nicht wieder Außenminister werden. Schuld daran soll aber nicht das ständige Gerangel mit Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sein, sondern allein Powells Frau.

Das ist eine Bildunterschrift
Washington - Die "Washington Post" berichtet, Powells Vize
Richard Armitage habe US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice
kürzlich informiert, dass Powell und er ihre Ämter am 21.
Januar 2005 - dem Tag nach der Amtseinführung des nächsten
US-Präsidenten - aufgeben wollten. In dem Bericht heißt es,
Powell habe als Begründung ein Versprechen gegenüber seiner
Frau angeführt, wonach er keine zweite Amtszeit anstreben
werde. Es gehe nicht um Meinungsverschiedenheiten in der
Außenpolitik. Ein Sprecher des Außenministeriums wollte keine
Stellungnahme abgeben. Unter Berufung auf Quellen innerhalb und
außerhalb der Regierung berichtete die Zeitung, Rice und
Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz seien die wichtigsten
Kandidaten für eine Nachfolge Powells. Rice habe dabei wegen
ihrer Nähe zu US-Präsident George W. Bush möglicherweise einen
Vorteil. Wolfowitz könne in diesem Fall Nationaler
Sicherheitsberater werden. In der Bush-Regierung dürfte man
nicht allzu angetan davon sein, dass das Thema schon jetzt an
die Öffentlichkeit kommt. Schließlich sind es noch 18 Monate
bis zu den Präsidentschaftswahlen. Da es aber der erste
Wahlkampf nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ist,
dürfte die Außenpolitik eine weit wichtigere Rolle spielen als
in bisherigen Wahlkampagnen.